Klangvolle Momente bei 33 Grad
Ein Prachtssonntag bei hochsommerlichen Temperaturen - das Leben findet draussen statt bei Picknick im Schatten von hohen Bäumen und Erfrischen in kühlen Gewässern.
Trotzdem fanden sich eine Menge Zuhörer:innen bei der Kirche St. Franziskus in Wollishofen ein, um die ungewöhnliche Kombination von Orgel und Percussion zu hören.
Kühler als draussen war es dank dicker Mauern auch in der Kirche, wo das einzigartige Klangerlebnis «Orgel & Percussion» aufgeführt wurde. Das Percussion Ensemble unter der Leitung von Christoph von Bergen hatte für dieses Projekt mit dem Hausorganisten Felix Ketterer zusammengearbeitet.
Langsam füllte sich der Kirchenraum mit gespannten Gästen und die Freude war den Musizierenden kurz vor Konzertbeginn ins Gesicht geschrieben, denn die Bänke waren von vorne bis hinten gefüllt mit Publikum! Es konnte losgehen!
Und die Zuhörenden wurde nicht enttäuscht! Als Eingangsstück angekündigt war «You make me feel like it‘s Halloween» der Band MUSE; die ersten Orgeltöne erklangen - und liessen aufhorchen - es war der Anfang der weltberühmten «Toccata und Fuge in d-moll» von Johann Sebastian Bach, die fliessend in das eigentliche Werk überführte.
«Megalomania» im Anschluss führte die Zuhörenden in Sachen Intensität langsam, aber sicher an das Herzstück des Konzerts heran: «Interstellar», komponiert von Hans Zimmer für den gleichnamigen Film aus dem Jahr 2014. Dieses Werk - wie alle übrigen auch - wurden von Dirigent Christoph von Bergen in unzähligen Stunden für Orgel und Percussion adaptiert und arrangiert. Wahnsinn.
Was in den darauffolgenden 30 Minuten dem Publikum geboten wurde, schlug jeden Sprung in den See um Längen - Gänsehaut pur! In sechs Sätzen wurde man mal sanft, mal wuchtig in die Weiten des Alls entführt und wieder zurückkatapultiert. Die Herausforderung des präzisen Zusammenspiels zwischen der Orgel oben auf der Empore und dem Ensemble unten im Altarraum war enorm und wurde dank der herausragenden Führung von Dirigent Christoph von Bergen von allen Beteiligten mit Bravour gemeistert.
Die Standing Ovation nach dem Verklingen des letzten Tons war mehr als verdient, die Begeisterung beim Publikum riesig. Den Ensemblemitgliedern, Christoph von Bergen und auch Organist Felix Ketterer war die Erleichterung anzusehen; das war ein hartes Stück Arbeit.
Den (ersten) Abschluss des Konzerts bildete ein weiteres Stück von MUSE - «Invincible», gefolgt von einer Zugabe «Take a Bow» (MUSE). Damit es den Musikant:innen nicht zu langweilig wurde, galt es in diesem Stück alle acht Takte die Tonart zu wechseln. Challenge accepted!
Nach einer erneuten, hoch verdienten Standing Ovation durfte sich die Orgel durch Felix Ketterer noch einmal in die Herzen der Zuhörenden spielen; mit «Orgelvariationen» aus «Interstellar» schloss sich der Kreis.
Danke an alle Beteiligten für die berührenden Gänsehautmomente an diesem Sonntagabend!